Ich hatte kürzlich die Möglichkeit den Nissan Townstar EV zu einer 24h Probefahrt auszuführen, vielen Dank an das Autohaus Schubert in Marburg.
Ich habe das Fahrzeug morgens auf dem Weg zu Arbeit abgeholt, es war nahezu unbenutzt nur ein paar km Laufleistung zeigte der Tacho an. Voll geladen wurden mir 214km Reichweite vom Display versprochen.
Mein erster Gedanke „na das kann ja spaßig werden, wer kommt denn mit der winzigen Reichweite zurecht.“ Als erstes mal den ø Verbrauch und den Tageskilomoterzähler gelöscht. Auf dem Weg von Marburg nach Biedenkopf stieg die Reichweitenanzeige kontinuierlich an.
Im laufe der gefahrenen 300km pendelte sich der Ø Verbrauch auf 16,2 kWh auf 100km ein. Für einen Kastenwagen finde ich das erstaunlich wenig. Die realistische Sommerreichweite sollte also irgendwo zwischen 250 und 300km liegen, bei weitem besser als anfangs befürchtet. Der Akku dürfte für mich persönlich aber gerne noch 10 bis 20 kWh größer sein.
Die Innenausstattung ist gut gelungen, Tacho und Infotainment Display sind zeitgemäßer als z.B. beim Combo und Berlingo, super gefällt mir die Kombination von Handyhalterung und Steckdosen (2x USB und 12V) die direkt in der Ablage hinter dem Lenkrad sind. So hat man keinen Kabelsalat rumgammeln wenn man sein Handy im Auto laden will. Des Weiteren werden Android Auto und Apple CarPlay über Bluetooth unterstützt.
Das Fahrzeug beschleunigt für die nur 90kW Motorleistung recht brauchbar und hängt gefühlt sportlicher am Gas als der ebenfalls getestet 100kW Motor im Combo / Berlingo. Die Rekuperation im Modus B3 ist nicht zu verachten, hier kann man deutlich Energie zurück gewinnen. Ein weiterer Vorteil der verbauten Renault Technik ist die Möglichkeit mit 22kW AC laden zu können, so kann man schnell mal zwischendurch ein paar km nachfüllen, während der Laderaum be- oder entladen wird. Des weiteren hat mich überrascht das es optional eine AHK gibt mit satten 1500kg Anhängelast, das ist deutlich mehr als die 1000kg die es z.B. beim deutlich größeren Opel Vivaro gibt.